Vierzehn Tage Vietnam: 12.-25.10.2015

Impressionen von Lisa Seidl

 

Dass das Barnim Gymnasium eine besondere Schule ist, wird in vielerlei Hinsicht deutlich. So viele engagierte und begeisterte Menschen kommen hier täglich zusammen. Damit sind nicht nur Schüler und Lehrer gemeint, sondern auch die Menschen, die einen Austausch mit anderen Menschen in anderen Ländern ermöglichen und uns die Augen für fremde Kulturen öffnen.

Als ich als Schülerin der zehnten Klasse von einem Austausch mit einer vietnamesischen Schule hörte und dass noch Gastfamilien hier in Berlin gesucht werden, wurde ich sofort hellhörig. Aus eigener Erfahrung einer Sprachreise im Ausland wusste ich, was es bedeutet, bei einer fremden Familie zu wohnen und wollte selbst einmal auf der anderen Seite stehen.

Gefühlte tausend Erfahrungen später habe ich beschlossen, meine vietnamesischen Freunde einmal in ihrer Heimat zu besuchen und den Schritt zu wagen, eine Kursfahrt der besonderen Art mitzuerleben.

Weit weg von Zuhause und noch mit eher unbekannten Mitschülern ging es an einem Montagabend, im Oktober 2015, mit dem Flugzeug von Tegel nach Abu Dhabi und von dort aus nach Saigon.

Dort angekommen tauchten wir sofort in die Hitze des vietnamesischen Südens ein und aßen zum Abendbrot Pho – eine Suppe, die zu jeder Tageszeit gegessen wird.

Danach spazierten wir noch auf einem Nachtmarkt und probierten herrliches Obst.

Die nächsten zwei Tage über erkundeten wir das Mekong Delta, besuchten eine Tante einer ehemaligen Schülerin, die uns warmherzig auf ihrem Bauernhof empfing und konnten uns eine Meinung über die International German School in Saigon und eine Hochschule für Pädagogik bilden.

 

 

Dann ging es auch schon mit dem Flugzeug weiter nach Hanoi, wo wir bereits am Flughafen sehnsüchtig erwartet wurden. Nach dem ersten Kontakt mit den Austauschschülern waren wir gemeinsam essen und sind dann zu unseren Gastfamilien gefahren und am Ende todmüde ins Bett gefallen. Von Schlaf konnte durch die Aufregung jedoch nicht die geringste Rede sein.

Am nächsten Tag spaltete sich unsere Gruppe in zwei Hälften. Tim Berger und mir wurde die Ehre zuteil, an der Unterzeichnung der Bezirkspartnerschaft teilzunehmen. Zugegen waren Abgeordnete aus dem Bezirk Hoan Kiem und Lichtenberg.

Am Nachmittag führte sich unsere Reise fort, denn nun fuhren wir mit dem Bus nach Ha Long, eine Meeresbucht, die in allen Reiseführern zu finden ist und das nicht umsonst.

Uns wurde die Schönheit der Natur bewusst und wir genossen die warmen Sonnenstrahlen während unsere Mitschüler Zuhause noch für Klausuren büffeln mussten.

Am Sonntag sind wir zu einer Keramikmanufaktur mit den Vietnamesen zusammen gefahren und haben eine wunderschöne Pagode besucht. Ein Mönch hat uns eine Ansprache gehalten und nachdem Frau Luong für uns übersetzt hatte, war ich schlichtweg überwältigt von der Freundlichkeit der Menschen, jeden willkommen zu heißen.

Ein weiterer Tagesausflug brachte uns ins Dorf der Freundschaft. Dort werden Agent Orange Opfer und ihre Kinder betreut, um ihnen trotz ihrer schweren Behinderungen einen Start ins Leben zu ermöglichen. Als wir die Kinder besuchten, wurden uns Schauergeschichten erzählt, die ich hier lieber nicht erwähnen möchte, allerdings zeigten sie uns, dass diese Menschen es schwer haben, in der Gesellschaft anerkannt zu werden.  Die überlebenden Kriegsveteranen waren so freundlich, sich ein wenig Zeit für uns zu nehmen und uns in ihre Vergangenheit blicken zu lassen.- Ein bewegender Moment.

Während unserer Zeit in den Gastfamilien und in der Schule konnten wir einen unbezahlbaren Eindruck von der Lebensweise erhalten. In dieser kurzen Zeit hat man so viele wahre Freunde gefunden, die leider gar nicht alle mit nach Deutschland kommen können, wenn der Rückaustausch stattfindet. Mir wurden so viele tolle Orte gezeigt und auch kulinarisch wurde man ganz schön verwöhnt. 

Um nichts auf der Welt möchte ich diese Erfahrungen missen, denn sie beweisen, dass man überall auf der Welt Zuhause sein kann, wenn man nur offen anderen gegenüber ist und einen Austausch mit dem zuerst Fremden zulässt, denn dann wird man ganz schnell erkennen, dass man sich gar nicht so sehr voneinander unterscheidet.

Wenn Sie nun neugierig geworden sind und mehr von unseren Erlebnissen in Vietnam erfahren wollen, laden wir Sie hiermit recht herzlich zu unserem Vietnamabend im Barnim-Gymnasium ein. Neben einem ausführlichen Reisebericht und Dokumentarfilm wird es ein Buffet mit vietnamesischen Köstlichkeiten geben. Ein Besuch lohnt sich also!

 

Wir freuen uns, Sie begrüßen zu dürfen.

 

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